Das Abenteuer im Klassenzimmer

Interkultureller Austausch bereichtert, bildet, prägt

Wir sind überzeugt, dass interkultureller Austausch für alle Beteiligten – Austauschschüler*innen, Gastfamilien, Mitschüler*innen und Lehrpersonen – eine Bereicherung darstellt. Interkultureller Austausch hilft Menschen, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben und den persönlichen Horizont zu erweitern. Austauschprogramme leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Bildung des Einzelnen und zur Schaffung einer nachhaltigeren und friedlicheren Gesellschaft.

Als Bildungsorganisation legt YFU grossen Wert auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen Bildungspartnern.

Schulen, die Jugendaustausch aktiv unterstützen, zeigen damit, dass sie innovativen Bildungsangeboten offen und positiv gegenüberstehen, was von Schüler*innen und Eltern gleichermassen geschätzt wird. Die Broschüre „Jugendaustausch macht Schule“ zeigt auf, wie interkultureller Austausch im schulischen Kontext eine Bereicherung darstellen kann. Sie ist ein umfassender Leitfaden für Lehrpersonen und Schulleitungsmitglieder. Die Broschüre wird von Intermundo in Zusammenarbeit mit YFU und anderen Mitgliederorganisationen herausgegeben.

Manchmal scheitert eine Austauscherfahrung an mangelnder Information der Schüler*innen. Um das zu ändern, arbeitet YFU eng mit Schulen zusammen und bietet verschiedene Formate an, um mehr Zugänge zu interkultureller Bildung zu schaffen. Gern können wir Sie und Ihre Schüler*innen direkt an Ihrer Schule über langfristigen Schüleraustausch informieren. Diese Informationsveranstaltungen werden von unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen organisiert und umgesetzt, die meistens selbst ehemalige Austauschschüler*innen sind und Ihre Klassen aus erster Hand informieren können. Natürlich ist auch die Teilnahme an Elternabenden oder anderen Formaten an Ihrer Schule möglich. Wenden Sie sich gerne an uns, damit wir den Kontakt zu ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in Ihrer Region herstellen können. Weitere Informationen zu unseren Austauschprogrammen für Schweizer Schüler*innen finden Sie unter Schüleraustausch.

Der interkulturelle Austausch lebt von der Gegenseitigkeit. Es ist deshalb wichtig, dass Schweizer Schulen, die ihren Schüler*innen die Teilnahme an Austauschprogrammen ermöglichen wollen, auch bereit sind, eine vergleichbare Anzahl Jugendlicher aus dem Ausland aufzunehmen.

Austausch an Ihrer Schule

Alles, was Sie wissen müssen...

Die Aufnahme von internationalen Austauschschüler*innen kann für Klassenkamerad*innen, Lehrpersonen und Schulleitungen eine Herausforderung darstellen, sie bietet aber auch allen Beteiligten die Gelegenheit zum persönlichen Wachstum und zur Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen. Voraussetzung für allseitig positive Austauscherlebnisse ist die Einbindung von Austauschschüler*innen in den Schulalltag und den Klassenverband.

Einbindung In den Schulalltag
Alle Austauschschüler*innen verpflichten sich bei der Aufnahme in unser Programm zum lückenlosen Schulbesuch und zur aktiven Teilnahme am Unterricht. Ihre Schulerfahrung soll der ihrer Schweizer Kolleg*innen so ähnlich sein wie möglich. In diesem Zusammenhang bitten wir Sie, darauf zu achten, dass auch Austauschschüler*innen Hausaufgaben erledigen, Unterrichtsbeiträge liefern und Prüfungen schreiben.
Weitere Hinweise zur Integration von Austauschschüler*innen finden Sie in den von Intermundo zusammen mit YFU und anderen Mitgliedorganisationen herausgegebenen Checklisten für Austauschverantwortliche, Klassenlehrpersonen und Fachlehrpersonen.

Spracherwerb
Viele Jugendliche haben gar nicht die Möglichkeit, vor Antritt des Austauschjahres über längere Zeit hinweg Deutsch zu lernen (andere Schulsysteme, Verfügbarkeit von Sprachstunden). YFU akzeptiert deshalb bewusst auch Schüler*innen mit geringen Deutschkenntnissen. Diese nehmen allerdings gleich nach Ankunft in der Schweiz an einem mehrwöchigen Intensiv-Deutschkurs teil, so dass sie bei Unterrichtsbeginn in jedem Fall über Grundkenntnisse verfügen.
Natürlich stellt die deutsche Sprache in den ersten Monaten für (fast) alle Austauschschüler*innen eine Hürde dar. Verfügt ein Austauschschüler*eine Austauschschülerin aber über die nötige Motivation und wird vom Umfeld angemessen unterstützt, so sind innerhalb relativ kurzer Zeit grosse Fortschritte möglich. Falls Sie den Eindruck haben, dass die Sprachkompetenz eines YFU Austauschschülers oder einer -schülerin an ihrer Schule stagniert, kontaktieren Sie uns bitte.

Wenn dies rechtzeitig geschieht, gibt uns das die Gelegenheit, mit den betreffenden Jugendlichen zu sprechen und nach Lösungen zu suchen. Zum Beispiel bieten wir unseren Teilnehmer*innen in solchen Fällen zusätzliche individuelle Nachhilfekurse in Deutsch an.

Interkulturelles Lernen für beide Seiten
Die Möglichkeiten, mit Hilfe von Austauschschüler*innen auch für Schweizer Schüler*innen Gelegenheiten zum interkulturellen Lernen zu schaffen, sind vielfältig. In der Folge finden Sie einige Ideen:

  • Reflexion der Herausforderungen, die sich aus der neuen, kulturell vielfältige(re)n Klassenzusammensetzung ergeben;
  • Vorträge von Austauschschüler*innen über ihr Herkunftsland (Politik, Kultur, Schulsystem) oder über die Schweiz – aus Sicht einer Person mit anderem kulturellen Hintergrund;
  • Vorstellung der Austauschschüler*innen (und der jeweiligen Herkunftsländer) am Anschlagbrett oder in der Schülerzeitung;
  • Erfahrbar-Machen von anderen Traditionen (anderen Festen und Feiertagen, anderer Gestaltung von bekannten Festen und Feiertagen) und Diskussion der kulturellen Hintergründe;
  • Einbindung der Austauschschüler*innen an Projekttagen, Schulfesten und Elternabenden;
  • Mitarbeit von Austauschschüler*innen im Fremdsprachenunterricht, Organisation von Lerntandems.